Durch Schreiben können wir Dinge entdecken. Indem wir Gedanken auf Papier bringen und sammeln, ordnen wir unsere Ideen und dies zeigt uns, nötige Entwicklungspfade für unsere Texte auf und prüft diese auf Plausibilität, wenn wir ehrlich mit ihnen umgehen. Dieser Prozess vollzieht sich in mehreren Zwischenschritten. Aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich drei Phasen des Schreibens skizzieren, die ich persönlich beobachtet habe.
Die Ideenphase kann man nicht planen. Im Urlaub, beim Spaziergang, immer dann wenn man entspannt ist, tauchen Ideen plötzlich aus dem nichts auf. Es ist wichtig diese aufzuschreiben und sie an geeigneter Stelle zu sammeln.
In der Ordnungsphase schaue ich mir das gesammelte Textmaterial an und finde Überschriften und Unterüberschriften für die Inhaltstruktur meines Buches. Es ist dabei des Öfteren erforderlich die Inhalte umzuorganisieren. Eine Struktur ergibt sich nach und nach, je mehr Inhalte man aufgeschrieben hat.
In der Ausführungsphase verbindet man die einzelnen Ideen und Paragrafen. Dabei tritt ein magischer Effekt auf. Beim Schreiben werden automatisch neue Erkenntnisse sichtbar. Eine Idee wirkt oft als Katalysator für übergeordnetes Verständnis wenn sie auf andere Ideen in einem Text treffen. Deswegen nenne ich diese Art des Schreibens katalytisches Schreiben.
Es gibt keine starre Abfolge in der diese Phasen durchlaufen werden müssen. Man nähert sich iterativ einem Thema und daher sind jeweils mehrere Schleifen notwendig. Man wählt die Phase abhängig von der aktuellen Stimmung. An einem Tag hat man mehr Lust zu ordnen, an einem anderen zu schreiben. Inspiration ist vergänglich und man muss sie unmittelbar nutzen, sobald sie auftaucht.